Marseille Sehenswürdigkeiten - Was man unbedingt sehen muss

Stade Velodrome

Das Stade Vélodrome im 8. Arrondissement von Marseille ist nach dem Stade de France in Saint-Denis das zweitgrößte Stadion Frankreichs. Obwohl der Name auf eine Radrennbahn hinweist, finden hier keine Radrennen mehr statt. Das Stadion dient heute als Heimatstadion von Olympique Marseille und als Spielstätte der französischen Nationalmannschaft im Rugby. Erbaut wurde das Stade Vélodrome im Jahre 1937 anlässlich der im Jahre 1938 stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft. Zunächst fanden bis zu 30.000 Besucher im Stadion Platz. Nach einem weiteren Umbau für die Fußball-Weltmeisterschaft 1998 wurde die Anzahl der Plätze auf 67.394 erhöht. Im Zuge der Baumaßnahmen wurde die Radrennbahn zunächst zurückgebaut und später ganz entfernt. Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2016 wurde das Stadion überdacht, sodass alle Plätze wind- und regengeschützt sind. Besichtigt werden kann das Stade Vélodrome außerhalb der Veranstaltungen auf Führungen, die auch den Besuch der Spielerkabinen und Trainerbänke einschließen.

Notre Dame de la Garde

Eines der Wahrzeichen der Stadt ist die Marien-Wallfahrtskirche Notre-Dame de la Garde – im Volksmund liebevoll „La Bonne Mère“: Die gute Mutter – genannt. Die Basilika wurde auf einer 161 Meter hohen Anhöhe errichtet. Zuvor stand an dieser Stelle eine mittelalterliche Kathedrale. Der Bau begann im Jahre 1853 und wurde 1864 vollendet. Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen Frankreichs sind die Ausmaße der Notre-Dame de la Garde eher bescheiden. Sie ist lediglich 52,50 Meter lang und 16,80 Meter breit. Die Gesamthöhe beträgt 67,40 Meter. Der Grundriss der Kirche ist rechteckig und besteht aus einem Hauptschiff mit drei Jochen, die seitlich von Kapellen eingerahmt werden. Im Inneren befinden sich drei Orgeln. Sehenswert ist Ausschmückung durch Mosaike auf Goldgrund, die Figuren und Ornamente darstellen. Fünf Marienstatuen aus unterschiedlichen Epochen, Heiligenstatuen und Votivgaben vervollständigen das Bild der Kirche. Das Museum für Sakralkunst informiert über die Geschichte der Basilika. Lohnenswert ist ein Abstecher auf die Terrasse, von der aus sich ein weiter Blick über die Stadt, das Mittelmeer und das Château d’If erschließt.

Kathedrale von Marseille

Einer der ersten Blickpunkte, die sich den über das Mittelmeer der Stadt nähernden Besuchern bieten, ist die Kathedrale von Marseille, die „Sainte Marie Majeure“. Der eindrucksvolle Bau, der nur wenige Hundert Meter im Norden des Alten Hafens liegt, ist Sitz des Erzbischofs von Marseille. Sie zählt zu den größten Kathedralen Frankreichs, die nach dem Mittelalter gebaut wurden. Mit einer Länge von 142 Metern und einer Höhe von 70 Metern ist sie derzeit die sechstgrößte Kirche der Welt. 3.000 Gläubige finden in dem Gebäude Platz. Erbaut wurde die Kathedrale von 1852 bis 1893. Im Gegensatz zu vergleichbaren Bauwerken ist die Innenausstattung trotz anderer Baupläne eher karg gehalten. Für die Wandgestaltung wurden unterschiedliche Gesteinsarten wie Marmor und Porphyr verwendet. Drei Jochbögen, die von Pfeilern getragen werden, Kuppeln und Bögen sorgen für das charakteristische Aussehen. Figürliche Darstellungen und Muster mit Ornamenten finden sich am Chor und Vierungsbereich. Die meisten Skulpturen stammen aus dem späten 19. Jahrhundert und werden als künstlerisch sehr hochwertig eingestuft.

Alter Hafen

Einst das wichtigste Seehandelszentrum der Stadt wird der Alte Hafen heute nur noch als Yachthafen genutzt. Er gilt als bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt. Die Werkshallen stehen unter Denkmalschutz. Gegründet wurde der Alte Hafen bereits in der Antike. Die Anfänge gehen auf 600 v. Chr. zurück. Durch zahlreiche Erweiterungen und Umbauten überdeckte die Hafenlage im Laufe der Zeit ein Areal von 24 Hektar mit einer Kapazität von 3.500 Schiffen. Erst als im 19. Jahrhundert der Tiefgang von sechs Metern für moderne Schiffe nicht mehr ausreichte, verlagerte sich der Handelsverkehr auf andere Häfen. Bis zum Zweiten Weltkrieg überspann eine 50 Meter hohe und 239 Meter lange Schwebefähre den Hafeneingang. Diese und einige Hafenteile wurde aus militärstrategischen Gründen während des Kriegs gesprengt. Die alten Hafenanlagen lohnen ein Besuch, um das traditionelle Marseille zu genießen. Vom Alten Hafen aus lassen sich andere wichtige Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale von Marseille und Château d’If gut erreichen.

Vieille Charite

Im Zentrum des Panier-Viertels befindet sich die Vieille Charité, die Alte Charité. Das ehemalige Armenhospiz von Marseille entstand zwischen 1671 und 1749. Das Ensemble besteht aus einer Arkadengalerie aus drei Stöcken, in deren Mitte sich eine Kapelle und ein Innenhof befinden. Erbaut wurde das Armenhaus, um Kranke, Obdachlose und mittellose Menschen unterzubringen. Außerdem fanden hier Einwohner Unterschlupf, die wegen Baumaßnahmen ihre Häuser hatten verlassen müssen. Um 1860 wurde das Armenhaus zu einer Kaserne umfunktioniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Vielle Charité lange Zeit ungenutzt und verfiel zusehends. Seit einer umfassenden Restaurierung wird das einstige Armenhaus heute als Museum- und Kulturzentrum genutzt. Teile der Gebäude werden vom Musée d’Archéologie Méditerranéenne belegt. Das Museum bewahrt hier seine archäologische Sammlung auf. Auch das Centre International de Poésie hält regelmäßig Veranstaltungen ab und stellt zeitgenössische Autoren vor.

Chateau d’If

Nur eine Seemeile vor der Küste von Marseille liegt die kleine Felseninsel Île d’If, auf der sich wohl eines der berühmtesten Gefängnisse aller Zeiten befindet. Der Grundriss des Gebäudes ist quadratisch mit einer Länge von jeweils 28 Metern. Eingefasst wird es durch drei Türme, die mit Schießscharten versehen sind. Der höchste Turm ist 22 Meter hoch. Das Château d’If wurde durch den Roman „Der Graf von Monte Christo“ von Alexandre Dumas in aller Welt bekannt. Besucher können bei einem Besuch sogar das Loch besichtigen, durch das einst der Hauptperson Edmond Dantes die Flucht aus dem berüchtigten Gefängnis gelang. Gegründet wurde das Gefängnis zunächst als Festung vor den Toren Marseilles, um die Stadt von Seeräubern zu schützen. Da die Felseninsel als uneinnehmbar und eine Flucht als ausgeschlossen galt, wurde das Château seit Mitte des 16. Jahrhunderts als Gefängnis genutzt. Inhaftiert wurden vor allem Staatsgefangene, die gegen die Monarchie gekämpft oder anderweitig Verrat begangen hatten. Auch Protestanten wurden eingekerkert. Reiche Gefangene konnten sich Zellen mit Fenstern und etwas Komfort erkaufen, während unbemittelte Insassen in fensterlosen Zellen ohne jegliche Annehmlichkeiten dahinvegetierten. 1890 wurde das Château d’If für Besucher geöffnet, seit 1926 steht die Anlage unter Denkmalschutz. Von Marseille aus lässt sich das Château d’If leicht mit dem Boot erreichen und besichtigen. In das Gebäude gelangen Besucher allerdings nur gegen die Zahlung eines Eintrittsgeldes.

Museen in Marseille

Museen in Marseille
Centre de la Vieille Charité
Museum für Mittelmeer-Archäologie und Museum für afrikanische, ozeanische und indianische Kunst
Château de la Buzine
Filmmuseum: Kino des Mittelmeerraumes
Musée Borély
Museum für Kunsthandwerk, Fayence und Kostümgeschichte
Musée Cantini
bildende Kunst des 20. Jahrhunderts
Musée d’Art Contemporain
Museum für zeitgenössische Kunst
Musée d’Histoire de Marseille
Museum der Stadtgeschichte
Musée d’Histoire Naturelle
naturgeschichtliches Museum
Musée de la Marine et de l’Economie de Marseille
Museum für Seefahrt und Wirtschaft
Musée des Beaux-Arts
Museeum der schönen Künste
Musée des Civilisations de l’Europe et de la Méditerranée
Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers
Musée Regards de Provence
Museum "Grüße der Provence"

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